Interview mit dem Autoren Netzwerk 22.02.2017

Bild Autorennetzwerk

Das Autoren Netzwerk freut sich, die Autorin Heike Hoffmann interviewen zu dürfen.

Mein Name ist Heike Hoffmann, ich bin vom Herzen gern Lehrerin und unterrichte die Fächer Englisch und Psychologie.
Es sind tatsächlich meine Lieblingsfächer, da ich neben der Freude an der Sprache, auch Literatur lehren kann und mir die Psychologie sehr interessant und spannend ist.
Ich reise sehr gern. Mich interessieren andere Länder, deren Kulturen und ihre Besonderheiten. Außerdem bin ich eine Leseratte und gern von Büchern umgeben.
Die vielen interessanten und schönen Feedbacks sagen mir, die Geburt der „Seelenmuse“ war all die Aufregung und Mühe wert.

Hallo Heike, schön, dass Du Dich im Interview stellst. Was gibt es denn für neue Projekte von Dir?

Neue Projekte … ich schreibe weiterhin Gedichte, denn das ist mein Metier und macht mir unheimlich viel Spaß!

Du sagtest, man hat Dich beinahe gedrängt, Deine Geschichten zu veröffentlichen. Wie war das für Dich? Kam das überraschend?

Gedrängt? Naja … der Gedanke war wohl ein wenig präsent, aber ein Buch war nie geplant! Meine Leser hatten sehr viel Freude an den Gedichten und sie wollten gern ein Buch sehen … oder lesen!

 

Könntest Du Dir vorstellen, auch etwas anderes als Gedichte zu schreiben?

Im Moment nicht … aber Kurzgeschichten, vielleicht ein Drama. Vieles ist möglich!

Gibt es etwas, was Du unbedingt zum Schreiben brauchst? Gewohnheiten? Rituale?

Eine schöne Atmosphäre, einen guten Gedanken … manchmal Musik.

Wie war es, als Du das erste Mal Dein eigenes Buch in den Händen gehalten hast?

Das war sehr emotional. Ich holte das Buch von der Post ab, stieg in das Auto und sagte zu meinem Mann „Ich habe Angst“ … Dann öffnete ich den Umschlag und ehrlich, mir liefen die Tränen. Es war ein Moment, den ich nie wieder vergessen werde.

Hast Du Dich bewusst für den Weg als Selfpublisher entschieden?

Ich habe mich ganz bewusst für SP und BoD entschieden. Ich wollte die Fäden in der Hand behalten und über Cover und Buchlayout selbst entscheiden.

Bist Du eher früher Vogel oder Nachteule?

Ich bin eher ein Nachtschwärmer … morgens muss ich ja wieder zur Arbeit! Trotzdem ziehe ich das durch, wenn der Gedanke aktiv ist!

Hast Du bestimmte Uhrzeiten, zu denen Du schreibst?

Nachmittags, abends … wenn ich mir die Zeit nehmen kann … ist es eigentlich egal!

Woher bekommst Du Deine Inspiration?

Gute Frage … ich nehme meine Umwelt sehr bewusst wahr … manchmal erhalte ich Inspirationen aus meinem eigenen Leben. Musik, Gespräche … aus Büchern, die mich nachdenklich machen.

Kannst Du Musik beim Schreiben laufen lassen, und wenn ja, welche?

Das klappt manchmal … leichter Jazz, sanfte Musik … ganz unterschiedlich … unlängst hatte ich Richard Wagner an.

Was sagen Familie und Freunde dazu, dass Du schreibst?

Meine Kinder waren erstaunt, mein Mann ist sehr stolz und auch Freunde finden das toll.

Liest Du Deine Gedichte auch vor Publikum, und, wenn ja, ist das Feedback dort von „Hörern“ anders als von Lesern?

Ich hatte letztes Jahr eine kleine Lesung, bevor mein Buch erschienen war … das Publikum war sehr erfreut.

Warst Du sehr nervös vor Deiner Lesung?

Oh ja, und ich möchte gerne Lesungen machen. Ich weiß, dann würde mein Herz laut klopfen, ich würde es aber auch genießen.

Musst Du Deinen Text und deine Worte erst spüren bevor Du sie niederschreibst? Ist es, als wenn ein Teil Deiner Seele in Deine Texte wandert?

Unbedingt. Meine Seele ist beim Schreiben sehr aktiv, ich fühle meine Worte immer sehr intensiv.

Was würdest Du niemals schreiben?

Oh!! Ich bin nicht der Vampir-Freak und ich mag nicht besonders Science Fiction.

Hast Du schon einmal etwas geschrieben, was Dir peinlich oder unangenehm war?

Nicht wirklich. Vielleicht sehr ehrliche Gedanken, aber das ist mir nicht peinlich! Also nein, ich stehe sehr zu meinen Texten.

Schreibst Du am Rechner oder erst mal auf Papier?

Beides. Ich habe oft nachts Papier und Stift bei mir … die ersten Gedanken gehen per Hand auf das Papier und dann tippe ich sie in den Rechner.

Was würdest Du tun, wenn Du aus irgendeinem Grund nicht mehr schreiben könntest?

Malen! Studieren und noch mehr lesen. Ich liebe Kunst, mag Ausstellungen, Bücher sowieso … alles was schön ist.

Wenn man Lyrik schreibt ist es oft sehr schwer mit Lektoren, also wenn der Text lektoriert wird, wie stehst Du dazu?

Mir stand eine tolle Kollegin zur Seite und eine Autorin, die ich über Fb kennen gelernt habe. Aber ich bin da sehr offen … so lange meine Gedichte nicht zerpflückt werden.

Machst Du Dir beim Schreiben ein schönes Umfeld, oder schreibst Du immer grad, wie’s passt?

Eine gute Aura ist wunderbar und deshalb kann ich am besten in meinem Arbeitszimmer schreiben … oder aber mitten in der Natur.

Standardfrage: Drei Dinge (keine Menschen), die Du mit ins Packeis nehmen würdest?

Ich fröstele zwar schnell, aber …
So nehme ich einen guten Rotwein mit, das Buch „Herzzeit“ Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan … und ein Foto meiner Liebsten.

Hast Du Testleser? Wenn ja, wo findest Du die?

Das hatte ich schon erwähnt. Mir halfen eine Kollegin und eine Autorin von Fb. Ich veröffentliche hin und wieder einige Gedichte auf Fb … da gibt es ausreichende Kommentare, die mir ein Feedback geben.

Gehst Du auch mal Saurier jagen? Hast ja einige gute Reviere bei Dir, die weinenden Wälder sind ja bei Dir in der Nähe.

Oh nein … Ich bin nicht die Jägerin! Die Sammlerin … ich bin gern unter Menschen und liebe gute Gespräche.

Welche drei Farben sind Deine Lieblingsfarben, und haben die Einfluss auf Dich beim Schreiben?

Ich mag es gern farbenfroh, alles im Stil … das hat keine Auswirkung auf meine Gedichte. Wobei, das Cover meines Buches bevorzugt grün, wie die Natur.

Ein wunderschönes Cover übrigens.

Ich liebe das Cover auch, jeden Tag neu!

Hast Du Dein Cover selbst gestaltet?

Nein. Ich hatte eine wunderbare Künstlerin mit im Boot. Sabina Nore aus Österreich. Es passt wunderbar zu den Gedichten!

Gibt es Autoren/innen, die Du gerne liest?

Oh ja. Ich lese sehr viel und bin da auch sehr variabel … die alle aufzählen wäre zu viel.
Eine der letzten Autorinnen war Jessica Brockmole … momentan Bachmann/Celan.

Wie sehr spiegelt sich Dein Alltag in Deinen Gedichten wider?

Mitunter spiegeln meine Gedichte recht deutlich auch mein Leben bzw. meinen Alltag wider. „Die Seelenmuse“ spricht mir aus der Seele und jeder Autor benötigt mindestens eine Muse!

Hast Du einen „Plan“ für das Gedicht, also so etwas wie einen Plot für einen Roman, oder ergibt sich Dein Gedicht und dessen Aussage beim Schreiben?

Meistens gibt es eine Idee, die sich entwickelt … manchmal habe ich eine Story im Kopf.

Eine Fee erfüllt Dir drei Wünsche …

Nun ja, ich bin wirklich sehr glücklich. Was sind nun Herzenswünsche?
Gesundheit ist eine wichtige Basis, um diese Welt noch weiterhin zu entdecken.
Und ja, ich wünsche mir wahrhaftig Frieden für diese Welt … habe unlängst ein wenig erfahren, wie es sich anfühlen muss, wenn Menschen Angst vor Detonationen haben.
Ich möchte, dass unsere Kinder (alle) ein friedliches Leben erfahren können.
Ein dritter Wunsch … Ich möchte, dass noch viele Menschen „Die Seelenmuse“ lesen können und ihre Freude beim Verweilen genießen, besonders, wenn sie sich an der einen oder anderen Stelle selbst erkennen.

Wer darf ein Gedicht von Dir als Erstes lesen/hören?

Ich habe so zwei, drei Freunde.

Ist ein weiterer Band in Arbeit?

Spannende Frage. Ich schreibe weiter und nun habe ich ja einmal erlebt, was so mit einem passiert, wenn man plötzlich Autorin ist. Mir geht es sehr gut mit dem Buch „Die Seelenmuse“… es ist immer noch wie ein Traum. Ich könnte mir einen weiteren Band gut vorstellen.

Isst und trinkst Du beim Schreiben?

Essen nein, manchmal habe ich ein Glas Wein neben mir stehen.

Vermarktest Du Dein Buch aktiv durch Werbung?

Bisher bin ich aktiv auf Fb und mit Freunden im Vermarkten. Nun möchte ich an die Öffentlichkeit gehen, sprich Presse und über Lesungen denke ich nach.

Wie bist Du zu dem richtigen Versmaß gekommen, denn das hast Du drauf und das kann nicht jeder. Hattest Du da jemanden, der Dich dort hingeführt hat, oder liegt das im Blut?

Ich habe ja zwei Sprachen studiert, unter anderem auch Literatur und ich lehre diese auch in der englischen Sprache … so habe ich wohl einen kleinen Vorteil.

Hast Du einen Brotjob, und wenn ja, welchen?

Ja, ich habe einen Vollzeitjob. Ich bin Lehrerin und unterrichte Englisch und Psychologie an einem Gymnasium und das mit viel Freude.

Wissen Deine Kollegen, dass Du Autorin bist? Wenn ja, wie reagieren sie?

Eine spannende Frage!! Etwa 10 auserwählte Kollegen wissen von meinem Buch! Sie haben große Augen gemacht, mein Buch gekauft und ihr Feedback war sehr schön … das war nicht so einfach, wenn plötzlich das geschulte Auge auf deine Lyrik blickt.

Wie gehst Du mit Störungen um? Kommst Du leicht wieder rein ins Schreiben?

Meistens schreibe ich, wen ich allein bin und mich niemand stören kann.

Der eigentliche „Schreibprozess“, geht er Dir leicht von der Hand oder änderst Du lange und oft, bis der Text so ist, wie Du ihn haben möchtest?

Manchmal fließen die Texte und je nach persönlicher Stimmung kann ein Gedicht recht schnell vollendet werden.
Meistens lasse ich die Gedichte über Nacht auch ruhen und am nächsten Tag entscheide ich, ob es so bleibt oder noch kleine Veränderungen erfahren soll.
Manchmal studiere ich die Thematik ein wenig, wie z.B. „Der Pianist“. Es handelt sich um eine schöne Story und dazu habe ich eine kleine Recherche betrieben und mir sogar einen Film besorgt … das werden dann so besondere Höhepunkte.
Ich muss von den Texten voll überzeugt sein. Da bin ich mitunter ein wenig perfektionistisch.

Wie entspannst Du?

Erholung finde ich durch gute Musik, ein schönes Buch, einen Tropfen Wein, gute Gespräche und natürlich Kunst und Kultur am Wochenende mit meinem Mann.
Und außerdem reise ich sehr gern.

Wohin möchtest Du gerne noch reisen? Gibt es da ein Traumziel?

Schwere Frage. Ich habe schon sehr viel gesehen, bin gerade aus Israel zurück, was mich sehr nachhaltig bewegt hat. Asien reizt mich noch.

Hattest Du schon negative Kritiken? Und wenn ja, wie bist/würdest Du damit umgegangen/umgehen?

Bisher waren die Kritiken sehr positiv. Ich hatte gerade heute ein Telefonat mit einem Autor und der war sehr angetan.
Aber konstruktive Kritik finde ich sehr wertvoll.

Wenn Du spazieren gehst, gehst Du dann die Wege an der Saale entlang oder doch lieber durch die Felder?

Ich gehe sehr oft an der Saale entlang. Eine Stadt mit einem Fluss hat was.

Bist Du eher ein Hunde- oder Katzenmensch? Oder lieber keine Tiere?

Ich brauche weder Hund noch Katze … mich interessieren die Menschen viel mehr! Der Mensch ist ein sehr wunderbares und interessantes Wesen mit all seinen Facetten. Aber ich gehe gern in den Zoo, auch da kann ich wunderbar beobachten, was sehr entspannend sein kann.

Magst Du lieber das pulsierende Leben der Großstadt oder lieber den Atem der Natur?

Ich liebe beides.

Was ist das eine Ziel in Deinem Leben, das Du unbedingt erreichen möchtest?

Was soll ich Dir jetzt sagen?
Ich habe so viel in meinem Leben erreicht … ich glaube, da gibt es nichts mehr zu steigern. Es soll gern so weiter gehen. Ich bin sehr zufrieden und sehr dankbar für mein bisheriges Leben und Sein.

Wirst Du auf der Leipziger Buchmesse sein? Oder auf einer anderen Messe dieses Jahr?

Ich möchte mal wieder gern zur Buchmesse fahren, heute mit einem neuen Blick auf die Bücherszene.

Kaffee oder Tee?

Morgens Kaffee … in der kalten Jahreszeit gern den Tee am Abend.

Gibt es etwas, was Du anderen Autoren, auch gerade den Anfängern sagen würdest?

Was würde ich empfehlen … schreiben, Zeit investieren. Nur das tun, was Du möchtest und Deine Liebe beim Schreiben fließen lassen. Es kommt, denke ich auch ganz auf den individuellen Geschmack und Anspruch an!
Die Augen öffnen … und anderen Autoren mal über die Schulter schauen.

Was waren die gefühlvollsten Momente in Deinem Autorenleben?

Die gefühlvollsten Momente erlebte ich, als ich mein Konzept, d.h. die 6 Kapitel noch einmal völlig umsortiert hatte, da war ich kurz vor dem Wahnsinn … habe auch einige Tränen gelassen. Dann, als ich das Buch in der Hand hatte, ich die ersten Bücher signierte und die Rezensionen erschienen … es war und ist alles recht aufregend! Und da war noch etwas:
Eine Kollegin nahm meine Gedichte mit zum Arzt, wo sie eine schlimme Diagnose erwartete … Sie sagte, Deine Worte machen mich stark und geben mir so viel Mut!
Da bin ich echt in Tränen ausgebrochen! Ich brauchte auch etwas Zeit, um dies zu verdauen! Aber es ist schön, wenn Menschen noch so emotional sein können.

Glaubst Du, dass wir Menschen alleine im Universum sind?

Natürlich nicht! Oder doch? Wo beginnt und wo endet das Universum?? Die Unendlichkeit hat keinen Anfang und kein Ende … und das ist gut so.

Passiert es mit/bei Dir, dass Du im Traum dichtest? Wenn JA, geht das verloren oder wirst Du wach, stehst Du auf und notierst gleich?

Ich habe oft vor dem Einschlafen gute Ideen und diese halte ich dann meistens gleich schriftlich fest. Manchmal schleiche ich mich noch einmal aus dem Bett, um diese Gedanken zu notieren. Das kann sehr amüsant sein. Mitunter muss ich dann selbst über mich lachen.

Ich bedanke mich recht herzlich für das tolle offene Interview, Heike Hoffmann und wünsche Dir alles Gute und noch viel Erfolg mit Deinen Büchern.

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